… passiert mir ständig. Nein – keine Sorge, nicht mir als Fahrer, sondern als Beifahrer. Egal ob im Tricycle, Bus oder Taxi. Bereits vor 2-3 Jahren habe ich aufgehört zu zählen, viele Fahrer beim Fahren eingeschlafen sind. Ich bin dankbar, dass ich nie in einen Unfall verwickelt war. Aber ich kann regelmäßig Fahrer beobachten, wie der Kopf nach unten sackt, die Augen schwer sind und immer wieder zufallen und dann Augen und Kopf plötzlich wieder hochschrecken.
Normalerweise sitze ich einfach mit anderen Fahrgästen im Tricycle und bin still, oder schlafe auf der 45min Fahrt. Doch sobald ich den müden Fahrer bemerke, ist mein Mund nicht mehr still. “Fahren Sie schon den ganzen Tag? Wohnen Sie hier in der Gegend? Welche Sprachen sprechen Sie? Wieviele Kinder haben Sie? Wie alt sind sie? Wo arbeiten sie? Was ist Ihre Lieblingsspeise?” JEDE Frage ist mir recht. Im Taxi singe ich lauthals mit dem Radio mit und ich habe Bonbons dabei, die ich dem Fahrer anbiete.
Das Problem ist, dass ich nicht einfach aussteigen kann und ein anderes Tricycle nehmen kann. Als weiße Frau ist es zu gefährlich einfach irgendwo in der Pampa auszusteigen und auf ein nächstes Tricycle zu warten. Also beginnt mein Fragen-Strom, ich singe, Bonbons kommen zum Einsatz und ich bete um Gottes Bewahrung auf der Fahrt. Da wird einem immer wieder bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man am Abend gesund zu Hause ist. Überraschenderweise sehe ich aber sehr selten Unfälle (allgemein).